Schweiß

Schweiß

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Schweiß [ʃvai̮s], der; -es:
besonders bei Hitze oder größerer Anstrengung aus den Poren der Haut austretende wässrige Absonderung:
in Schweiß kommen, geraten; ihm steht der Schweiß auf der Stirn; ihr läuft der Schweiß [den Rücken hinunter].
Syn.: Wasser.
Zus.: Angstschweiß, Fußschweiß.

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Schweiß 〈m. 1; unz.〉
1. wasserklare Absonderung der Schweißdrüsen der Haut
2. 〈Sinnbild für〉 Mühe, schwere Arbeit
3. 〈Jägerspr.〉 Blut des Wildes
● die Früchte seines \Schweißes 〈poet.〉 der Ertrag seiner Arbeitausbrechen: der \Schweiß bricht ihm aus; das hat mich viel \Schweiß gekostet 〈fig.〉; der \Schweiß lief, rann, rieselte ihm (in Strömen) übers Gesicht; sich den \Schweiß trocknen, von der Stirn wischen ● kalter \Schweiß stand ihm vor Angst auf der Stirn ● ich bin in \Schweiß gebadet durchnässt von Schweiß; im \Schweiße seines Angesichts sein Geld verdienen (nach 1. Buch Mose 3,19) mit großer körperl. Anstrengung; die Arbeit ist mit \Schweiß verbunden körperlich anstrengend [<mhd., ahd. sweiz „Schweiß, Blut“ <idg. *sueid-, *suoid- „Schweiß“]

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Schweiß , der; -es, (Med.:) -e [mhd., ahd. sveiʒ]:
1. wässrige, salzige Absonderung der Schweißdrüsen, die bes. bei körperlicher Anstrengung u. bei großer Hitze aus den Poren der Haut austritt:
der S. bricht jmdm. aus, läuft, rinnt jmdm. [in Strömen] übers Gesicht;
der kalte S. stand ihr [in dicken Tropfen] auf der Stirn;
sich den S. abwischen;
in S. gebadet sein (heftig, am ganzen Körper schwitzen);
nach S. riechen;
Ü die Arbeit hat ihn viel S. gekostet (geh.; war sehr mühevoll);
im -e seines Angesichts (unter großer Anstrengung, mit viel Mühe; nach 1. Mos. 3, 19).
2. (Jägerspr.) aus dem Körper ausgetretenes Blut (von Wild u. vom Jagdhund).

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Schweiß,
 
1) Jägersprache: Bezeichnung für aus Körperwunden ausgetretenes Blut des Wildes und der Hunde.
 
 2) Physiologie: Sudor, wässrige Absonderung der Säugetierhaut, die neutral bis sauer reagiert (pH-Wert 4,2 bis 7,0) und neben Wasser (rd. 99 %) je nach Tierart, aber auch beim Menschen je nach physiologischem Zustand wechselnde Mengen an Mineralsalzen, besonders Kochsalz (beim Menschen 0,3-0,5%), und geringe Mengen Harnstoff, Harnsäure, Glucose, Milchsäure, Aceton, Kreatin, Aminosäuren, flüchtige Fettsäuren, Cholesterin, Bradykinin (mit gefäßerweiternder Wirkung) enthält. Die Schweißsekretion (Schwitzen, Diaphorese, Transpiration) wird über cholinerge Fasern des Sympathikus und so genannte Schweißzentren im Zwischenhirn, verlängerten Mark und in den Seitenhörnern des Rückenmarks gesteuert; der Ausscheidung dienen zwei verschiedene Formen von Drüsen: die eigentlichen Schweißdrüsen sind über den ganzen Körper verteilte, tubulöse, exokrine Drüsen, die nur bei Primaten (v. a. beim Menschen) vorkommen und vorwiegend der Temperaturregulation dienen, in geringerem Maße aber auch der Exkretion von Mineralien und stickstoffhaltigen Stoffwechselendprodukten. Bei Wärmeanstieg beginnen zunächst immer mehr Schweißdrüsen zu sezernieren, dann steigt die Leistung der Einzeldrüse. Dieser sezernierte temperaturregulatorische Schweiß ist eine farblose Flüssigkeit, die sich in Zusammensetzung, Aussehen und Geruch wesentlich von dem Schweiß, der von dem zweiten Drüsentyp, den apokrinen Duftdrüsen, ausgeschieden wird, unterscheidet. Dieser ist milchig und zähflüssig und wird bei Stress, Furcht (»Angst-S.«, »kalter Schweiß«), Schmerz und sexueller Erregung abgesondert, wobei beim Menschen die Sekretion dieser Drüsen erst mit der Pubertät einsetzt. Die Zusammensetzung dieses Sekrets und die zersetzende Tätigkeit von auf der Haut befindlichen Bakterien verursachen den individuell unterschiedlichen Schweiß- beziehungsweise Körpergeruch. Die apokrinen Drüsen sitzen beim Menschen meist an Haaren (Achselhöhlen, Schamgegend, Stirn, Brustwarzen), aber auch an Handinnenflächen und Fußsohlen.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Hautdrüsen: Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen
 

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Schweiß, der; -es, (Med.:) -e [mhd., ahd. sveiʒ, zu einem Verb mit der Bed. „schwitzen“; 2: urspr. wohl aus religiöser Scheu: man wollte das Blut nicht unmittelbar nennen]: 1. wässrige, salzige Absonderung der Schweißdrüsen, die bes. bei körperlicher Anstrengung u. bei großer Hitze aus den Poren der Haut austritt: ihm trat S. auf die Stirn; der S. bricht jmdm. aus, läuft, rinnt jmdm. [in Strömen] übers Gesicht; der kalte S. stand ihr [in dicken Tropfen] auf der Stirn; bei der Krankheit können starke -e (Fachspr.; Schweißabsonderungen, -ausbrüche) auftreten; sich den S. abwischen, trocknen; in S. gebadet sein (heftig, am ganzen Körper schwitzen); in S. (ins Schwitzen) geraten, kommen; sein ganzer Körper war mit S. bedeckt; nach S. riechen; ihr Haar war von S. verklebt; er war nass von, vor S.; R das ist des -es der Edlen wert (geh.; diese Sache verdient Einsatz u. Anstrengung; nach Klopstock, aus der Ode „Der Zürchersee“ [1750]); Ü an diesem Werk hängt der S. von Generationen (geh.; mehrere Generationen haben daran schwer gearbeitet); die Arbeit hat ihn viel S. gekostet (geh.; war sehr mühevoll); Er liebte den S. nicht (strengte sich nicht gern an; Kirst, 08/15, 13); *im -e seines Angesichts (unter großer Anstrengung, mit viel Mühe; nach 1. Mos. 3, 19). 2. (Jägerspr.) aus dem Körper ausgetretenes Blut (von Wild u. vom Jagdhund).

Universal-Lexikon. 2012.

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